Überlieferung: Stadtbibliothek Lübeck,
Ms. Lüb. 2° 733 (Memoriale des Hinrick Dunckelgud), fol. 11 v–12 r; bereits auszugsweise
ediert von Wilhelm Mantels, Aus dem Memorial oder Geheim-Buche des Lübecker Krämers
Hinrich Dunkelgud, Lübeck 1866, S. 12f., in: Ders., Beiträge zur Lübisch-Hansischen
Geschichte. Ausgewählte historische Arbeiten, Jena 1881, S. 354f.
Anno domino(!) XIIIIc LXIX [»1469« statt 1479!] up lychtmissen. In deme namen der hilgen
drefaldycheyt un(de) sunte Annenmyt al erme slechte so make ik Hinrik Dunkelgut myn
testemente un(de) reyse na deme groten heren sunte Jacob(us) – got vorlene beholden reise.
Item eft my got esschende worde un(de) myner to kort worde dat ik nicht wedder queme, so
kese ik to vormunder desse nascrevenen: int erste myn wert Clawes van Calven un(de) Hans
Meyer den kremer und sine dochter Kunneken, Peter Schutten to Tramunde un(de) Tytken
Tolner vor de(m) Holstendore un(de) bin begerendedat se vorfullen also ik hyr naschrivende
werde:Item geve ik to wege un(de) stede to beterende 5 m. Item noch geve ik to Ratkouwe
[Ratekau] in de kerken 20 m. Item noch geve ik tom Holme [Stockholm] to buwende to sunte
Annen koer in de bue kerke 12 m. Item noch geve ik in de kerke to Susel [Süsel] mede to
beterende 10 m. Item noch geve ik in de kerke to Glesschendorpe [Gleschendorf ] to
beterende 5 m. Item noch geve ik to sunte Byrgeten vor Mollen [St. Birgittenkloster
»Marienwohld « vor Mölln] 10 m. Item so geve ik mynes fader suster 20 m.Item so geve ik
Lutke Dunkelgudes kinderen mynes fader broder son synen kinderen geve ik 30 m. Item so
geve ik Hinrik Dunkelguden kinderen to Tymmendrope(!) [Timmendorf ] 30 m. Item so geve
ik Clawes Emeken kinderen un(de) sinem wyfe 20 m. Item noch geve ik den anderen
kinderen Hornemann kinderen mynes fader suster kinderen to hope 30 m. Item so geve ik
Hans Degeners kinder(en) tom Holmen 30 m, eft ik er fadergut wes to unrechte noten
[genossen] hadden dat se et wedderkrigen. Item geve ik Tyle Busman myt syner vrowen 20
m. Item geve ik myner half suster kinder 30 m. Item geve ik Clawes Werneke de hasenfelle
de ik to Bruge [Brügge] sende. Item geve ik Hans Mouwer 20 m. Item geve ik mynen werde
[Hauswirt] Claus van Calven 20 m. Item geve ik Hans Meyer dochter Koneken 20 m.
Item geve ik Peter Schutte 10 m. Item geve ik Tytken Sluter 10 m. Item so geve ik vort myner
leven moder al wes ik mer nalate van gude alse myne boke wol utwysen un(de) begere van
iuw vormunderen, dat gy er io nene not [lyden] laten. Beholdet it testamente by juw, dewile
dat se levet, dat se io nene not en lyde. Unde weret sake, dat erer to kort worde un(de) myner
ok [im Falle des Todes], so bevele ik iuw vorschreven vormunderen, dat gy dyt so holden also
ik iuw to love [gelobe], unde keret et in de hende der armen frunt unde ander arme lude unde
in Gadeshuse etc. Hyr mede bevele ik my der hilghen Drefaldycheyt unde der hachlaveden
juncfrouwen Marien unde sunte Annen myt alle ere slechte unde deme groten heren sunte
Jacob. De hebbe unser wolt [»der habe unser Gewalt «, das heißt, unter dessen Schutz stelle
ich mich und meine Angehörigen] etc.
Aus: Dormeier, Heinrich, „Jakobuskult und Santiago-Pilgerfahrten in Lübeck im späten Mittelalter“, in: Gomez-Montero, Javier (Hrsg.): Der Jakobsweg und Santiago de Compostela in den Hansestädten
und im Ostseeraum. Akten des Symposiums an der Universität Kiel [23.–25.4.2007], Kiel, Verlag Ludwig 2011, S. 19-35 [30-31].